Chronik

Jahr Ereignis
1388 Verbot in der Stadt Osnabrück Stroh zum Dachdecken zu verwenden
1688 Am 17. Dezember 1688 werden erste Feuerschutzmaßnahmen in Bohmte verordnet: Es müssen sich 3 große Leitern, 3 eiserne Haken, 3 Handspritzen und 6 Eimer auf dem Meyerhof, dem Brockhof und bei Niemeyer vorhanden sein. Der Vorsteher (Bürgermeister) lagerte gewöhnlich ein Burhorn zur Alamierung der Gemeinde
1767 Es mussten mehrere Leitern, ein bis zwei große Feuerspritzen und mehrere große Zuber, lederne Eimer und Haken bereitgehalten werden und sich in gutem Zustand befinden. Mindestens 2 Personen mussten sich mit dem Gerät auskennen und es pflegen. Hierfür waren die „Colonen“ Greve, Wichardt, Wellner und Wellenkamp verantwortlich.
1772 Seit 1772 mussten in Häusern die feuergefährlichen, hölzernen Rauchröhren gegen Eisenrohre oder gemauerte Schornsteine ersetzt werden.
1787 27.09.1787: Die Feuerlöschverordnung tritt in Kraft ind bestimmt: Jeder Einwohner muss einen ledernen Feuereimer besitzen Jedes Kirchspiel muss eine oder mehrere „Schlangenspritzen“ anschaffen, einen Spritzenmeister und eine eingeteilte Mannschaft zum Bedienen der Spritze benennen. Diesen war nach einem Brande „eine kleine Ergötzlichkeit“ für ihre Hilfe zu gewähren. Das Bespannen der Spritze galt als Ehrenpflicht, der sich jeder unterzog, er gerade in der Nähe war.
1788 01.09.1788: Eine Verordnung bestimmt, dass alle Jahre am Johannistag oder am darauffolgenden Sonntag ein Auszug aus den oben genannten Bestimmungen von den Kanzeln verlesen werden musste.
1833 15.01.1833: In Bohmte werden folgende Feuerwehrgerätschaften aufgelistet: 1 große Feuerspritze 8 Feuer-Eimer zur Spritze gehörend 2 große Nothzuber 2 große Nothhaken 2 große Nothleitern 1 Trommel
1835 Es wird über einen Streit des Neubaus des Spritzenhauses in Bohmte Ecke Bremer- / Leverner Straße berichtet 1836 wir das Haus (das auch eine Arrestzelle besaß) von der Feuerwehr übernommen
1902
Am 9. November 1902 wird die Freiwillige Feuerwehr Bohmte gegründet. Unter Leitung von Bürgermeister August Otto-Knapp wird der Bäckermeister Heinrich Walker zum Hauptmann und Brandmeister gewählt. Stellvertreter von Heinrich Walker ist der spätere Ortsbrandmeister Georg Zell Zum Spritzenmeister werden Wilhelm Placke sen. und Hermann Kohlhaus ernannt. Die Alarmierung erfolgte über Brandhörner und eine Brandtrommel (in der Bohmterheide, Gasthaus Düsing) Die Löschmannschaft übernimmt die Handdruckspritze Baujahr 1881 Eine Saug- und Druckspritze mit Doppelkolbenpumpe Bedienung durch Hebelbewegung Eine auf dem Wagen montierte Schlauchrolle Es sind nur 200m Schlauch vorhanden, darum gibt es neben der Hunte, dem Bohmter Bach und dem Grenzkanal noch 10-15 Löschteiche So sah die Ausstattung der damaligen Feuerwehr aus: Ockerfarbene Uniformjacken aus Köper Ein Helm mit Feuerwehremblem um Metallrücken aus Messing Schmale Hanfkoppel für Hauptmann und Spritzenmeister Breite Koppel mit Gurthaken, Beil und Fangleine für Steiger. Polizeiliche Anerkennung der Feuerwehr
1908 Der 13. Feuerwehrtag des Feuerwehrverbandes für den Regierungbezirk Osnabrück findet in Bohmte statt. Mehr als 500 Feuerwehrleute (von insgesamt 1013 Mitgliedern aus 25 Wehren) nahmen am Festumzug teil. Zur Freiwilligen Feuerwehr Bohmte gehört eine Feuerwehrkapelle unter Leitung von Wilhelm Hartmann. Aus dieser Feuerwehrkapelle bildet sich 1928 der kath. Bläserchor Bohmte
1909 Georg Zell wird neuer Hauptmann
1914 – 1919 Die Feuerwehr Bohmte hat 14, 13 und wieder 14 Mitglieder Aus der Zeit des I. Weltkrieges sind keine Informationen erhalten Nach dem I. Weltkrieg beträgt die Mitgliederzahl wieder 30
1920 Die Stadt Osnabrück möchte gut erhaltene Löschmittel an Landgemeinden abzugeben. Der Landrat des Landkreises Wittlage lehnt 1 große Druckspritze, 2 Zubringer und 1 Abprotspritze mit dem Vermerk „Nicht erforderlich“ ab.
1921 Es gibt doch Feuerschutzbemühungen: Der Landrat lädt zum „28. April nachmittags 4 1/2 Uhr in das Gasthaus Gieseke in Bohmte hierdurch ein […] zur Vorführung eines Minimax-Handfeuerlöschers bei einem künstlich erzeugten Brande […] die Herren Gemeindevorsteher, Mitglieder der Gemeindeausschüsse und Vertreter der Freiwilligen Feuerwehr“
1922 Im Februar wird der Kreisfeuerwehrverband Wittlage unter Leitung von KBM Johann-Friedrich Hölscher in Bohmte gegründet. Der erste Kreisfeuerwehrtag findet ebenfalls in Bohmte statt Es werden auf Anraten des Kreisbrandmeisters „Greifzangen zur Wegschaffung von brennenden Holzteilen“ beschafft und die „vermorschten und unbrauchbaren“ Aufräumungsgeräte in Ordnung gebracht
1932
Nach Klagen des Regierungspräsidenten in Osnabrück über Sabotagen der Feuerwehrarbeit aus dem Vorjahr, ist wieder alles in Ordnung Feuerwehrhauptmann Georg Zell meldet eine Mannschaftsstärke von 40 Mann, davon 2 in der Militärdienstzeit ausgebildete Sanitäter die über einen Verbandskasten verfügen. Die Feuerwehrtechnische Ausstattung ist nunmehr: 1 Handdruckspritze (Baujahr: 1881) mit 200m Druckschlauch. Antrag zur Anschaffung von Geräten: „Die Freiwillige Feuerwehr trägt sich mit dem Gedanken, einen Stoßtrupp, der mit 2 Minimax-Löschern ausgerüstet ist, einzurichten. Die Bereitschaft eines solchen Stoßtrupps ist beim Ausbruch eines Brandes von großer Wichtigkeit […]. Die Erfahrung hat gelehrt dass mancher Brand im Entstehen erstickt werden kann […] weil die Wasserverhältnisse für den Ort Bohmte die denkbar schlechtesten sind“ Kosten 220,– Mark bei kostenloser Auffüllung der Löschmittel. Anschaffung 1933.
1934 Der Landrat verfügt, dass für Wald-, Heide- und Moorbrände mehrere Spaten und Schaufeln beschafft werden müssen, da diese bisher geholt werden mussten und Zeit zur Brandbekämpfung verloren ging.
1936 Andreas Seling wird neuer Gemeindebrandmeister Der spätere Gemeindebrandmeister Erich Kohlhaus wird zu einem Lehrgang einberufen
1937
Nach Bemühungen von 1926 und 1932 eine Motorspritze zu beschaffen, ergeht am 20.02.1937 die Mitteilung des Landkreises dass eine Beihilfe von 1000,- Reichmark bewilligt wird. Es wird eine Koebe Triumph Kleinmotorspritze mit Sonderausrüstung und Transportwagen für 3.675,45 Reichsmark beschafft und am 23.07.1937 geliefert. Der zweirädrige Transportwagen „Bad Sachsa“ war ganz geschlossen mit automobilmäßigem Unterbau Bei der Übergabe erfolgte eine kostenlose Unterweisung durch die Firma Koebe aus Luckenwalde bei Berlin August Stolte besucht daraufhin einen Maschinistenlehrgang an der Feuerwehrschule in Celle
Bilder zur Verfügung gestellt von http://www.tragkraftspritzen-ig.de
1938 Nachdem bereits 1936 verfügt wurde, dass bei Anschaffung einer Motorspritze auch ein neues Feuergerätehaus beschafft werden muss, hierzu wird ein Kostenaufwand von 7.000,- RM veranschlagt.
1939-45 Aus der Zeit des zweiten Weltkrieges liegen fast keine Aufzeichnungen vor, da diese in den Nachkriegswirren verloren gingen.
Es ist aber bekannt, dass die Bohmte Feuerwehrleute mit ihrer Koebe TS bei Bombenangriffen in Osnabrück und Bielefeld eingesetzt wurden.
Weiterhin erhielt die Bohmter Feuerwehr noch während des II. Weltkrieges ein Löschfahrzeug. Dieses wurde aber von den britischen Besatzungstruppen beschlagnahmt.
Der Gemeindebrandmeister Andreas Seling wird im Dezember 1945 von den Besatzungstruppen zum Kreisbrandmeister ernannt. Neuer Gemeindebrandmeister wird Erich Kohlhaus.
1952 Erich Kohlhaus legte seit Beginn seiner Amtszeit das Niveau der Ausbildungs- und Ausrüstungzustandes auf moderne Maßstäbe fest. Ein Gemüsewagen wird in Eigenleistung zu einem Löschfahrzeug umgebaut. Das Löschgruppenfahrzeug mit dem Kennzeichen BN-61-5105 geht unter dem Namen „Fischwagen“ in unsere Geschichte ein. Das Fahrzeug wird in der Molkerei bei Andreas Seling untergebracht
1953 Die Dringlichkeit eines eigenen Gerätehauses wächst Unter großem Anteil an Eigenleistung wird ein Feuerwehrhaus an der Schulstraße errichtet, wo die Bohmter Feuerwehr bis 2008 untergebracht sein wird. Am 12. Dezember 1953 kann das neue Feuerwehrhaus übergeben werden
Das neue Feuerwehrhaus ist mit einer elektrischen Sirene ausgestattet, sodass die Brandalarmierung nicht mehr über Brandhörner erfolgen musste. Nur die Brandmeldung erfolgte telefonisch.
1954 Die Bohmter Feuerwehr hat 25 Kameraden Das 50jährige Bestehen der Feuerwehr Bohmte wird zusammen mit dem 20. Kreisfeuerwehrtag des Kreises Wittlage gefeiert. Die Anschaffung eines Tanklöschfahrzeuges für Bohmte (an zentraler Stelle im Kreis) wird durch den Kreistag abgelehnt, zur Enttäuschung von KBM Andreas Seling.
1955 Rudolf Kleinschmidt wird neuer Gemeindebrandmeister
1961
Am 20.04.1961 gab es ein neues Tanklöschfahrzeug, das TLF 16T mit einem 2800l Tank, das auch gleich auf die Probe gestellt wurde: Das Wittlager Kreisblatt berichtete: „Was sich gestern nachmittag in Bohmte ereignet hat, das ist sicher in der langen Geschichte des Feuerlöschwesens im Kreise Wittlage einmalig. Für gestern Nachmittag – gegen 17.30 Uhr – war die Ankunft des neuen Tanklöschfahrzeuges angekündigt. Man wollte, wenn es Bohmte erreicht hatte, die Brandsirenen ertönen lassen, damit die Wehrmänner Bescheid wußten: Die Feierstunde beginnt. Just um diese Zeit aber ging auch über der größten Gemeinde des Kreises Wittlage ein heftiges Gewitter nieder, dessen letzter scharfer Schlag in das Bauernhaus Weishaupt in der Bohmterheide einschlug. Der Blitz, der zunächst in der Diele hin und her zuckte, zündete schließlich unter dem Dach, so daß wenige Sekunden später schon die Flammen loderten. Glücklicherweise gelang es, das Vieh zu retten und auch sonst sind nach bisher vorliegenden Meldungen keine größeren Schäden entstanden. Als nun gegen 17.30 Uhr die Brandsirenen aufheulten, glaubten die Feuerwehrleute, das neue Tanklöschfahrzeug sei da. Sie zogen ihre besten Uni formen an und marschierten los, den für das Bohmter Feuerlöschwesen so bedeutsamen Tag zu feiern. Unbegreiflich für sie war, als sie erfahren mußten, die Sirenen hätten nicht zur Begrüßung gerufen, sondern für den Ernstfall alarmiert. Die Brandbekämpfung gestaltete sich äußerst schwierig, da der nächste Feuerlöschteich 200 m vom Bauernhof Weishaupt entfernt liegt und der Weg dorthin durch den strömenden Regen aufgeweicht war. In dieser kritischen Situation erschien nach etwa einer halben Stunde das neue Tanklöschfahrzeug am Brandort . Statt zur Einweihung hat es zum ersten ausgezeichnet bestandenen Einsatz fahren müssen.“ Im Oktober gab es dann auch noch eine Metz-Tragkraftspritze TS 8/8
1964 Zusammen mit dem 60jährigen bestehen der Feuerwehr Bohmte findet der 30. Kreisfeuerwehrtag wieder in Bohmte statt. Rudolf Kleinschmidt wird das Feuerwehrkreuz 2. Stufe verliehen Die Tanklöschfahrzeuge aus Bohmte, Hunteburg und Venne (3 von 70 aus dem Reg.-Bezirk Osnabrück) werden mit Funksprechgeräten ausgestattet.
1965 Es werden die erste beiden Atemschutzgeräte angeschafft.
1967 Gemeindebrandmeister Rudolf Kleinschmidt übergibt im Alter von 65 Jahren das Amt des Gemeindebrandmeisters an Wilhelm Placke Ein neues Löschgruppenfahrzeug LF 8 mit Vorbaupumpe wird der Feuerwehr Bohmte am 6. Juni 1967 übergeben
1969 Beim Großeinsatz im Gasthaus Schobbe zeigte sich, dass in Bohmte ein Leiter zur Rettung gefährdeter Menschen Fehlte. Bereits 4 Monate nach dem Unglück, am 30. Mai 1969, konnte die 18m lange AL18 übergeben werden.
1970 Die Feuerwehr Bohmte erhält ein Leichtschaumaggregat, das ebenfalls bis heute nominell im Einsatz ist.
1972 Am 13. Juli 1972 ereignet sich ein weiterer Großbrand in Bohmte: „Das alte Gasthaus Gieseke, in dem ein Stück Bohmter Geschichte geschrieben wurde, gibt es nicht mehr!“, berichtet das Wittlager Kreisblatt. Durch die Gebietsreform besteht die Freiwillige Feuerwehr der Gemeinde Bohmte nun aus den drei Ortsfeuerwehren Bohmte, Herringhausen und Hunteburg
1975 Ein VW-Bulli wird der Feuerwehr als Mannschaftstransportwagen übergeben, der heutige ELW Die Bohmter Kameraden Heinrich Knapp, Josef Knapp und Werner Meister leisten vom 13. bis zum 20. August 1975 ihren Dienst bei der Jahrhundertkatastrophe beim Heidebrand in Celle. Hierfür wurde Ihnen eine Gedenkmedaille verliehen.
1976 Ortsbrandmeister Wilhelm Placke erhält für seine Verdienste um das Feuerlöschwesen das Feuerwehrehrenkreuz 2. Ordnung
1979 Ortsbrandmeister Wilhelm Placke erreicht die Altersgrenze und scheidet aus dem aktiven Feuerwehrdienst aus. Wilhelm Placke wird zum Ehrenbrandmeister ernannt Heinrich Knapp wird neuer Ortsbrandmeister.
1980/81 Die handbetriebene Rettungschere wird gegen einen hydraulischen Hilfeleistungssatz mit Aggregat, Schere und Spreizer ausgetauscht Auf Grund der Zunahme der Hilfeleistungseinsätze wird der Feuerwehr Bohmte ein Gerätewagen mit folgender Ausstattung übergeben: 5 kVA Stromerzeuger 2 1000W Strahler Hilfeleistungssatz (Schere, Spreizer, Hydraulikaggregat) Greifzug Trennschweißer Motorkettensäge Ölbindemittel + Geräte zur Säuberung und Absicherung einer Gefahrenstelle
1982 Die alte AL18 hatte sich verzogen und wurde gegen eine neue AL18 ersetzt.
1984 Das Gerätehaus an der Schulstraße wird in Eigenleistung erweitert um alle Fahrzeuge und Geräte unterzubringen
1986 Der MTW ist nicht mehr Verkehrstüchtig und wird gegen den ELW ersetzt, der sich immernoch im Einsatz befindet.
1990 Die Feuerwehr Bohmte besitzt 16 Funkmeldeempfänger, sodass bei kleineren Hilfeleistungen nicht mehr 45 Feuerwehrleute per Sirene alarmiert werden müssen.
1991 Heinrich Knapp scheidet aus dem aktiven Dienst aus. Rudolf Konecny und Heinrich Brockschmidt übernehmen das Kommando der Bohmter Feuerwehr
1992 Zum 90jährigen Bestehen der Feuerwehr Bohmte findet der 14. Kreisfeuerwehrtag des Landkreises Osnabrück in Bohmte statt.
1994 Am 7. Februar 1994 wird mit Unterstützung des Kreisjugendwartes Karl-Heinz Krone die Jugendfeuerwehr mit 2 Mädchen und 18 Jungen gegründet. Die Jugendwarte sind Rolf Schnieder und Michael Bühning